Tebis Software bei Hella
Simulator optimiert die Werkzeugfertigung
Die Hella Werkzeugbau Paderborn GmbH, eine hundertprozentige Hella-Tochtergesellschaft mit 280 Mitarbeitern, entwickelt und fertigt Thermo- und Duroplastwerkzeuge für Scheinwerfer und Rückleuchten. „Wir betreuen den gesamten Lebenszyklus eines Werkzeuges von der Beratung und Planung über die Entwicklung und Fertigung bis zum Service einschließlich Wartung und Reparatur“, erklärt Hermann-Josef Hartman, in Paderborn Leiter Vertrieb im Hella-Werkzeugbau. Jedes Jahr werden 80 bis 100 Werkzeuge in der Größenordnung von 2 bis 16 Tonnen entwickelt und gefertigt und die Spritzgussformen im eigenen Bemusterungszentrum erprobt. Dafür stehen Spritzgussmaschinen mit 75 bis 1.450 Tonnen Schließkraft zur Verfügung, die auch für Kleinserien genutzt werden. Zur Erstellung der Werkzeuge setzt Hella 16 Tebis CAD/CAM-Arbeitsplätze, 2 Tebis Viewer-Stationen sowie 10 Floating-Lizenzen des neuen Tebis Simulators ein.
Bei der Schrupp-Bearbeitung bezieht sich die Kollisionsprüfung auf die zwischenzeitlich erreichte Geometrie des Bauteils.
Ende 2003 startete Tebis gemeinsam mit den Hella-Spezialisten aus dem Formen- und Werkzeugbau ein Projekt zur Entwicklung von umfassenden Simulationsmöglichkeiten. Ziel des Projektes war es, zusätzlich zur Werkzeugschneide auch den Halter zu berücksichtigen, genauso wie die Kopfkinematik und die Aufspannlage sowie die gesamte Organisation der NC-Programme, die nacheinander abzuarbeiten sind. „Mit Hilfe der Tebis-Software können wir im Werkzeugbau bei Hella in Paderborn eine geschlossene Informationskette realisieren, in der die manuelle Datenübergabe und damit auch eine entscheidende Fehlerquelle eliminiert wurde“, fasst Klaus Kussmann zusammen, Leiter der NC-Programmierung im Hella-Werkzeugbau. „Heute steht bis zur Maschine der Tebis-CAD-Raum zur Verfügung, so dass der Bediener den Zugriff auf sämtliche Daten einschließlich der Geometrie und den Simulator-Funktionen hat.“
Um die optimale Aufspannlage des Bauteils zu ermitteln wird eine Endschalterprüfung durchgeführt. Gibt es Bereiche, die außerhalb des Verfahrweges der Maschine liegen (wie hier bei der Bohrbearbeitung), werden diese in der grafischen Darstellung der Maschinenachsen rot hervorgehoben.
„Mit Hilfe der Simulations-Software von Tebis wollten wir die Bearbeitungssicherheit und die Nutzungsquote unserer Maschinen erhöhen, da der Simulator sowohl in der Programmierung als auch in der Werkstatt genutzt werden sollte“, berichtet Klaus Kussmann. „Da wir Werkzeuge mit großen Überhöhungen mit bis zu 600 Millimeter pro Werkzeughälfte fertigen, haben wir verschiedene Hochgeschwindigkeits-Fräszentren im Einsatz. Für bestmögliche Oberflächen arbeiten wir dabei mit möglichst kurzen Werkzeugen und flexiblen Anstellungen.“
Um eine erkannte Bauteilkollision mit dem Maschinenkopf zu beheben, wird dem berechneten Werkzeugweg ein länger ausgespanntes Werkzeug aus der in Tebis integrierten Werkzeugverwaltung zugewiesen.

Zitat
Mit Hilfe der Tebis Software können wir im Werkzeugbau bei Hella in Paderborn eine geschlossene Informationskette realisieren, in der die manuelle Datenübergabe und damit auch eine entscheidende Fehlerquelle eliminiert wurde.
Steckbrief
Schwerpunkt:
Durchgängige Informationskette in Konstruktion und Fertigung
Vorteile:
- Projekte flexibel steuern und schnell auf Änderungen reagieren
- In der Werkstatt papierlos auf Konstruktions- und NC-Daten zugreifen
- Prozesssicherheit erhöhen
Branche:
Formenbau, Automobil
Firma:
Hella Werkzeugbau Paderborn GmbH
Standort:
Paderborn, Deutschland
Interviewpartner:
Klaus Kussmann, Karl-Heinz Uhle
Position:
Leiter NC-Programmierung Hella-Werkzeugbau, Leiter des Maschinenbereiches im Hella-Werkzeugbau
Erschienen:
2006