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    Wie Sie Ihre Fertigungsdaten clever digitalisieren

    Alle reden davon: Digitalisierung ist ein Mehrwert. Was steckt dahinter, haben Sie eine Vorstellung? Der Werkzeug- und Formenbau muss sich digitalisieren, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Das ist richtig, aber Achtung: Nur weil etwas digital ist, ist es nicht gleich unbedingt besser. Also, wo liegt denn genau der Mehrwert? Das möchte ich klären und an Beispielen aufzeigen, worauf es beim Digitalisieren von Fertigungsdaten ankommt. Und, welche Fehler Sie unbedingt vermeiden sollten.
    → Digitalisierung als Werkzeug für Mehrwert
    → Wie geht das - Digitalisierung?
    → Vorteile der Digitalisierung
    → Wie setzte ich Digitalisierung richtig um/ein? 
    Digitalisierung: Informationen speichern, verarbeiten und über Vernetzung intelligenten Austausch herbeiführen

    "Unter Digitalisierung ... versteht man die Umwandlung von analogen ... Werten bzw. das Erfassen von Informationen über physische Objekte in Formate, welche sich zu einer Verarbeitung oder Speicherung in digitaltechnischen Systemen eignen. Die Information wird hierbei in ein digitales Signal umgewandelt ..."
    (Quelle: Digitalisierung, Wikipedia)

    Digitalisierung ist kein Hexenwerk Stellen wir uns Digitalisierung einfach als Werkzeug vor. Damit umzugehen, kann jeder lernen - kein Hexenwerk also, nur etwas Übung ist gefragt. Wichtig zu wissen ist, wie das Werkzeug funktioniert.

    Was passiert beim Digitalisieren von Fertigungsinformationen? Bei der Digitalisierung werden reale Dinge (z.B. Werkzeuge, Maschinen), analoge Abläufe und Informationen (z.B. Kommunikation, Fertigungswissen) in digitale Daten und Prozesse umgewandelt. Diese lassen sich etwa auf Computern, auf Software- und Integrationsplattformen speichern und verarbeiten. Es entsteht damit eine eigene Datenwelt für Fertigungsinformationen und Fertigungsabläufe. In ihr können unterschiedliche Stationen über Schnittstellen verbunden, sprich "vernetzt", werden. Auf diese Weise wachsen zuvor getrennte Abteilungen und Prozesse effizient zusammen - etwa von der Konstruktion über Einkauf und innerbetriebliche Logistik bis zu Fertigung und Auslieferung. 

    Digitalisierung ist nur ein Werkzeug für Mehrwert: Beispiel digitalisierte Fertigungsumgebung.
    Der große digitale Vorteil ist, analoges Wissen Einzelner für alle zugänglich aufzubereiten, zu erweitern, anzupassen und zu erhalten. Man muss nicht immer von vorne anfangen und es entsteht ein intelligenter Austausch. Zum Beispiel wächst ein einmal erstelltes CAD-Datenmodell immer weiter ("wird intelligenter"), indem Mitarbeiter von Station zu Station Informationen ergänzen. Etwa Features, Änderungen, verwendete Werkzeuge, exakte Aufspanndaten, Toleranzen, Oberflächeninformationen und vieles mehr. Das bedeutet auch: ineffiziente, doppelte Datenhaltung aufgrund von Parallel-Strukturen oder Inselfertigung verschwindet, Rüstzeiten verkürzen sich, Werkzeuge werden immer korrekt zusammengebaut, Dokumentationen und CAM-Programme werden direkt ohne manuelle Eingabe an die Maschinen übertragen.

    Das sind doch Mehrwerte, für die sich der Einsteig in die Digitalisierung lohnt, oder? Ich finde - ja! 

    Stärken und Vorteile der Digitalisierung 

    • Fertigungswissen konservieren für einen digitalen Wissenstransfer
    • Mit digitalen Templates automatisiert CAM-Programmieren und die Fertigung Planen und Steuern
    • Prozesse verschlanken und beschleunigen
    • Mehr Überblick gewinnen und abweichende Parameter frühzeitig erkennen
    • Flexibel auf veränderte Kundenwünsche und Marktbedingungen reagieren
    • Geld sparen durch datenbasierte Entscheidungsgrundlagen 
    • Neue, datenbasierte Geschäftsmodelle entwickeln
    Clever digitalisieren, wie geht das? So funktioniert das Werkzeug Digitalisierung 

    Kurz-Konzept:
    Schauen wir uns an, wie Sie Fertigungsinformationen konsequent digitalisieren, um eine geeignete Datenwelt aufzubauen. 
    1. Machen Sie sich Gedanken über Ihre Prozesse
    Wo und wie entstehen Informationen? Werden sie weitergegeben? Wie? 
    Ein Ansatzpunkt: Der Großteil der Information wird beispielsweise in der Konstruktion generiert.
    Hier lassen sich etwa mit parametrischen Konstruktionsbaukästen Standards setzen. In der Konstruktion werden Informationen zu Werkzeug-, Bauteil- oder Artikelklassen, Feature-Codierung mit Farben, Informationen zu Hersteller, Größen, Material oder Kostenstrukturen erfasst. Daher sollten alle für die Gesamtprozesskette benötigten und relevanten Informationen von Anfang an digital und datenbankfähig bereitgestellt werden.

    Um Fehlinterpretationen infolge von mündlichen oder schriftlichen Abstimmungen zwischen den Projektmitarbeitern zu verhindern, sollten die Systeme möglichst direkt miteinander kommunizieren.

    Was ist gegeben? 
    Gerade Einzelprozesse im Werkzeugbau sind technisch gut ausgearbeitet. In der Kalkulation und Planung, der parametrischen Konstruktion bis zur automatisierten NC-Programmierung existieren eine Vielzahl guter Lösungen. Jede bringt gute Ergebnisse und spürbare Auswirkungen in Sachen Effizienz, Geschwindigkeit und Flexibilität – allerdings meist nur für sich betrachtet. 

    Was fehlt?
    Meines Erachtens fehlt ein ganzheitlicher Prozessansatz, der alles konsequent digital, logisch und durchgängig vernetzt. Denn leider sind vorhandene Einzelprozesse selten miteinander verknüpft oder aufeinander abgestimmt. Achtung: Inseloptimierung verschiebt ein Problem meist nur von A nach B.
    Digitalisierung erfordert das Zusammenspiel mehrerer Abteilungen. Die Digitalisierung setzt eine Prozess-Optimierung voraus. Die Prozesse müssen zueinander passen. Oft genug legt die Digitalisierung Schwächen im Ablauf brutal ehrlich offen und bedingt ein Umdenken bestehender Arbeitsabläufe.  

    Was tun?
    Lernen Sie, digital zu denken. Einen ganzheitlichen Prozessansatz von heute auf morgen zu erstellen und zu implementieren, ist nahezu unmöglich. Was aber geht und ein sehr vielversprechender effektiver erster Schritt ist: Ihre Fertigungsinformationen zu digitalisieren. Das Fertigungswissen und die Hardware sind vorhanden und wie bei jedem Projekt auch Fallstricke. --> Download?
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    Hier ein paar Tipps, die unsere Kunden immer wertvoll fanden: 


    1. Achten Sie auf die Art und Weise der Informationsgenerierung 
    Eine handschriftliche Notiz auf dem Arbeitsplan oder die kurze Abstimmung per Telefon – beides gängige Praxis, aber nicht digital. Halten Sie auf diesem Wegen generierte Informationen auch immer digital fest. Aber digital erfasst heißt nicht unbedingt auch zielführend für alles und jeden verwertbar. Ein digital gespeichertes Foto, auf dem passwortgeschützten oder nicht im Netzwerk verbundenen Arbeitsrechner enthält bestimmt wichtige Informationen. Diese etwa in Excel auszuwerten ist unmöglich. Auch die Arbeit mit Excel-Tabellen hat ihre Grenzen: Aktualisierungen sind auf Grund der Vielzahl an Abhängigkeiten zeitaufwendig bis nicht kontinuierlich durchführbar. Die Tabellen kommunizieren nicht untereinander und mit anderen Systemen. 
    → Machen Sie sich Gedanken über eine datenbankgerechte Informationserfassung
     
    2. Erfassen Sie nur relevante Informationen   
    Es klingt banal, ist aber mit die größte Herausforderung: die Auswahl der relevanten Informationen. Ein Beispiel: MDE. Die schiere Masse an Daten, die allein aus einer Maschine ausgelesen werden können, ist überwältigend. Möglich ist alles, aber „Viel nützt viel“ überfordert in unserem Zusammenhang. Keep it simple: Maschine läuft, steht, Wartung/Fehler Wollen Sie wirklich immer die Spindeldrehzahl (?) aus blablabla (?) herausfiltern? Oft werden nur bestimmte Informationen kontinuierlich verwendet. Vermeiden Sie Information overflow. 

    → Machen Sie sich Gedanken, was Sie erreichen wollen und was dazu nötig ist
    3. Vermeiden Sie es, die gleichen Informationen mehrfach zu erfassen
    Problem: Welche Info ist die aktuelle oder richtige? 
     
    4. Sorgen Sie für eine durchgängige Datenübertragung 
    Thema: Schnittstellen. Eine Information ist nichts wert, wenn sie nicht mit anderen teilbar ist.

    5. Achten Sie dabei (Informationsbereitstellung) auf die Zuordnung von relevanten Informationen pro Nutzer
    Konstruktuer: Bohrung
    NC-Programmierer: Form? Durchgangsbohrung Passung? Material? Steigung Lage? evtl: Ressourcen vorhanden?
    Kommissionierer: Werkzeug? Reihenfolge?
    Montage / QS: Ist ein Loch da? Richtige Stelle? Gewinde rechts/links? Toleranzen?

    6. Achtung: Eine Information interpretieren verschiedene Nutzer auf unterschiedliche Weise
    (Die Verwendung bedingt eine Interpretation der Daten) Beispiel?? 

    7. Durchgängige Datenübertragung bedeutet auch: Abteilungsgrenzen überwinden.
    → Denken Sie daran, mit übergeordneten und untergeordneten Systemen zu kommunizieren. (ERP, MES, CAD/CAM/CAQ, JobCenter, Kundensysteme)
    Überschrift für's Pardot-Formular

    Unser Blog-Autor:

    Sebastian Stephan
    Produktmanager für ProLeiS; Dipl.-Ing. (FH), MBA
    Mein Anliegen ist es, den digitalen Wandel im Werkzeugbau so zu nutzen, dass unsere Branche von effizienteren Wertschöpfungsketten und neuen, datenbasierten Geschäftsmodellen profitiert und global wettbewerbsfähig bleibt. Dabei prallen zwei Sichtweisen aufeinander: die technische Herausforderung komplexer Zusammenhänge auf die wirtschaftliche Lösung. Als Produktmanager für ProLeiS kann ich helfen, dieses Spannungsverhältnis aufzulösen. Der Schlüssel ist ein "zentrales Nervensystem". Also ein verknüpfender Ansatz, der durch gezielte digitale Informationsbereitstellung im Gesamtprozess des Werkzeugbauens neue Bezüge schafft. ProLeiS ist so ein "zentrales Nervensystem" für Werkzeugbauer auf dem Weg zu effizienteren Wertschöpfungsketten und auch zu neuen, datenbasierten Geschäftsmodellen.