Am polnischen Produktionsstandort Wagrowiec baut die Polipol Unternehmensgruppe, ein Polstermöbelspezialist, quasi auf der grünen Wiese eine neue Formenbauabteilung für Schäumformen auf. In einer neuen Halle, mit neuen Maschinen und nach einem ausgefeilten Konzept. Beim CAD/CAM-System entschieden sich die Verantwortlichen für Tebis – zunächst in der Version 4, heute in 4.1.
Firma
Polipol Holding GmbH & Co KG
Ort
Diepenau, Deutschland / Wagrowiec, Polen
Schwerpunkt
Tebis 4.1
Tebis Consulting
Tebis Prozess-Implementierung
Vorteile
Branche
Formenbau
Erschienen
2023
Wir hatten von Anfang an das Gefühl, dass wir bei Tebis gut aufgehoben sind – und das hat sich auch in vollem Umfang bewahrheitet. Tebis geht auf unsere Wünsche und Bedürfnisse ein, zudem haben die ausgewiesenen Experten immer ein offenes Ohr für uns.
„Vorher hatten wir die Formen, die wir für unsere Polsterteile benötigen, komplett extern bei Formenbauern in Deutschland und Polen in Auftrag gegeben“, erklärt Peter Kalenka, Leitung Formenbau/Formenschaum bei der Polipol Unternehmensgruppe am niedersächsischen Diepenau, dem Unternehmenssitz des Polstermöbelspezialisten. „Andererseits fertigen wir bei der Polipol Unternehmensgruppe auf hohem technischem Niveau und verfügen über eine hohe Fertigungstiefe.“
Qualität steht bei der Fertigung der Möbelkomponenten an höchster Stelle. Denn die Kunden sind anspruchsvoll sowohl bei Funktionalität als auch in Sachen Haptik und Optik. Um die hohen Ansprüche zuverlässig erfüllen zu können und darüber hinaus trotzdem ein hohes Maß an Flexibilität zu gewährleisten, sollte am Produktionsstandort im polnischen Wagrowiec, auf halber Strecke zwischen Posen und Bydgoszcz gelegen, ein gut ausgestatteter Formenbau entstehen.
Das Team aus der Technik der Polipol Unternehmensgruppe sammelte zunächst Informationen. „Positiv war, dass wir hier ohne Vorbelastungen buchstäblich auf der grünen Wiese beginnen konnten – in einer extra für den Formenbau neu gebauten Halle, mit neuen Maschinen und einem frischen Team“, erklärt Kalenka. „Um hier zielstrebig zu einer optimalen Lösung zu kommen, holten wir uns auf Empfehlung eines Maschinenherstellers Unterstützung bei Tebis Consulting und in der Folge bei der Prozess-Implementierung Tebis AG.“
Für Tomek Kawala, Berater bei Tebis Consulting, ist die Polipol Unternehmensgruppe in vielerlei Hinsicht besonders. „Das begann bereits mit dem Erstkontakt – es ist schon ungewöhnlich, wenn ein so intensives Projekt mit einer einfachen Online-Anfrage über die Website beginnt. Dazu kommt, dass wir hier einen kompletten Neuaufbau eines Werkzeugbaus für Schäumwerkzeuge auf der grünen Wiese begleiten durften – von Anfang an. Dabei kommt uns unsere umfassende Erfahrung zugute – wir Berater bei Tebis Consulting kommen alle aus der Praxis, und mit Schäumwerkzeugen hatte ich bereits früher Know-how in der Praxis sammeln dürfen. Zunächst gingen wir davon aus, den Formenbau in einer bestehenden Halle am alten Standort in Rahden zu erstellen. Schließlich entschieden wir uns für den Neubau am polnischen Standort Wagrowiec. Unsere Aufgabe umfasste gemeinsam mit den Verantwortlichen bei der Polipol Unternehmensgruppe das Designen der Prozessketten, von der Konstruktion über die Zerspanung bis hin zur Montage. Aber auch die Auswahl der richtigen Maschinen und die Festlegung, nach welchen Kriterien die Mitarbeiter ausgewählt werden, oder die Investitionsbetrachtung fielen in unser gemeinsames Aufgabenfeld. Im engen Zusammenspiel mit der Tebis Prozess-Implementierung setzte die Polipol Unternehmensgruppe dann das Erarbeitete um – hier sind wir noch punktuell begleitend und in der laufenden Abstimmung für unsere Auftraggeber aktiv. Das Projekt bei der Polipol Unternehmensgruppe hat sich zu einer richtig guten Erfolgsgeschichte entwickelt.“
Gemeinsam mit den Experten von Tebis Consulting erstellten die Fachleute von der Polipol Unternehmensgruppe ihr Konzept. Das Team der Tebis Prozess-Implementierung legte unter anderem fest, welche Fähigkeiten der Formenbau haben muss, welche Werkstoffe und Dimensionen in welcher Genauigkeit zu bearbeiten sind, welche Maschinen beschafft werden sollten und über welche Fähigkeiten die Mitarbeiter verfügen müssen. „Mit diesem Konzept haben wir den Formenbau dann unter Berücksichtigung unseres Budgets entsprechend aufgebaut“, berichtet Kalenka. „Wir blieben eng an den gemeinsam erarbeiteten Vorgaben, und das Konzept bewährt sich inzwischen in der Praxis.“
Die Schäumformen für das Kaltschaumverfahren fertigen die Formenbauer aus Polyurethan – meist aus verklebten Platten, die dann gefräst werden. Bei Bedarf können die Formen auch aus Aluminium gefertigt werden. Je nach Design und Stückzahl wird nicht nur eine Form produziert – bis zu 14 Schwesterformen stellen die notwendigen Kapazitäten auf der Schäumanlage sicher.
Als optimale Maschine für die Bearbeitung der Formen identifizierten die Fachleute nach gründlicher Recherche die Portalfräsmaschine Eima Gamma S, mit der die Formenbauer seit Mitte 2021 erfolgreich arbeiten. „Auch in Sachen Preis-Leistungsverhältnis”, betont Kalenka. „Wir haben das Geld, das aus dem Maschinenbudget übrig blieb, in eine Kombination aus Nullpunktspannsystemen von AMF und Lang investiert. Das eröffnet uns ein breites Spektrum neuer Möglichkeiten, insbesondere im Bereich der Automatisierung. Und beim Rüsten sparen wir viel Zeit.“
Die Experten aus dem Team der Tebis Prozess-Implementierung legten zusammen mit dem als Key-User bestimmten Mitarbeiter sowie den neuen Formenbauern die künftigen Bauteilklassen fest, definierten die Abläufe und modellierten so einen Soll-Prozess für den Formenbau in Wagrowiec.
Die neuen Formenbauer rekrutieren sich aus der eigenen Fertigung. „Wir hatten unter den angelernten Mitarbeitern junge Leute, die sich in Sachen CAM-Programmierung und auch in der Maschinenbedienung entsprechend weiterbilden wollten“, erklärt Kalenka. „Es ist ein sehr umfangreiches Gebiet, das diese Leute beherrschen müssen – aber sie haben sowohl die Fähigkeiten als auch den Willen, in diese Aufgabe hineinzuwachsen. Und wir freuen uns über die ‚Eigengewächse‘ – sie kennen die Abläufe im Haus und wissen beispielsweise auch, wie die Formen in der Produktion eingesetzt werden. Wir setzen großes Vertrauen in unsere Mitarbeiter.“
Die Mitarbeiter, die von den Veränderungen betroffen waren, haben die Verantwortlichen bereits von Anfang an sehr eng an den Lösungs- und Umsetzungsprozesses beteiligt. Dabei haben sie zudem sichergestellt, dass die Beteiligten ausreichend Zeit für die Ausbildung sowie für das Abarbeiten ihrer Aufgaben bekommen. Und die nötige Unterstützung für eine gründliche Lern- und Einarbeitungsphase.
„Wir setzten von Anfang an auf eine gründliche Schulung und umfassendes Training – aufgrund der Corona-Pandemie hat sich das ein bisschen hingezogen, und wir sind immer noch dabei“, berichtet Kalenka. „Hier setzten wir einerseits auf unseren Key-User, der den Formenbau in Wagrowiec von Diepenau aus betreut, und andererseits auf die Unterstützung, die Tebis uns sowohl über die Experten der Tebis Prozess-Implementierung als auch über die versierten Fachleute des polnischen Tebis-Partners AMS leistete.“
Diese massive personelle Unterstützung führte dazu, dass der neue Formenbau mit seinen engagierten Mitarbeitern eine sehr steile Lernkurve vorweisen konnte. „Zudem ist die Bedienoberfläche und die Logik von Tebis sehr eingängig – so war beispielsweise unser erster Bediener noch nie vorher an einer 5-Achs-Fräse gestanden. Er konnte schon nach kurzer Schulung und Einarbeitung die wesentlichen Arbeiten erledigen.“
Beim Einrichten der Abläufe und der essenziellen Grundlagen im Formenbau griffen die Polipol-Formenbauer ebenfalls auf Service und Know-how von Tebis zurück. „Wir haben zusammen mit den Tebis-Spezialisten aus der Tebis Prozess-Implementierung viel Zeit in den Aufbau umfassender Bibliotheken unter anderem für voreingestellte Werkzeuge und Spannmittel gesteckt, und auch die Eima Gamma S haben wir nochmals von Tebis vermessen lassen“ betont Kalenka. „Ein großer Aufwand, der sich aber lohnt.“
StandpunktDas Know-how macht’s!Klar, Tebis hat insbesondere unter der neuen Version 4.1 einzigartige Funktionen, die gerade im Werkzeug-, Modell- und Formenbau ihre Stärken ausspielen. Das leistungsfähige Softwarepaket ist es aber nicht allein: Ein wichtiger Pfeiler des Erfolgs in der Branche ist für Tebis der exzellente Service. Gerade, wenn es darum geht, neue Kompetenzen zu schaffen und Mitarbeiter ein eine neue Aufgabe hinein zu qualifizieren, ist die Leistung der Experten bei Tebis Consulting und in der Tebis Prozess-Implementierung für den Auftraggeber oft das ausschlaggebende Element für den Erfolg eines Projekts. Diese Leistung in ihrem ganzheitlichen Ansatz, aber auch in ihrer fachlichen Tiefe zu bieten und diese Philosophie tagtäglich zu leben – da macht es das Martinsrieder Softwarehaus andere Anbietern offenkundig nicht gerade leicht, auf Augenhöhe mitzuhalten. Richard Pergler